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Teilgebiet 1 – China (1878-1949)

Im Kaiserreich China hatte der Postverkehr eine Jahrhunderte lange Tradition, und so existieren hochinteressante postalische Belege aus dem In- und Ausland naturgemäß auch für die Zeit vor der Herausgabe eigener Briefmarken („Vorphilatelie“). Die ersten in China verausgabten Briefmarken waren sog. Lokalausgaben (s.u.); die ältesten datierten von 1865 in Shanghai. Die ersten für das gesamte Staatsgebiet des Kaiserreichs China gültigen Postwertzeichen wurden durch das Seezollamt herausgegeben, datierten von Juli 1878 und umfassten drei Freimarkenwerte mit dem Motiv „Großer Drachen“. Erst 1897 übernahm die Kaiserlich Chinesische Post die Herausgabe von Postwertzeichen und zwar in der neuen Währung Dollar (Yuan) und Cents. Die letzte Ausgabe des Teilgebiets 1 erschien im August 1949.

Dieses umfasst – über die Frei- und Sondermarken sowie die Lokalausgaben hinaus – Militärpostmarken (1942/45), Paketmarken (1945/49) und Portomarken (1904/48). Ferner gehören zum Teilgebiet 1 umfangreiche Lokalausgaben Kaiserreich (u.a. für Shanghai (1865-1897) und Formosa (Taiwan; 1887-1895)) sowie vielfältige Provinzausgaben (Mandschurei (1927/29), Nordostprovinzen (1946/48), Sinkiang (1915/45), Szechuan (1933/34), Chinesische Post in Tibet (1911) und Yunnan (1926/33). Im Jahr 1949 gab es ferner als Provisorien „Ausgaben der Provinzen“, die von der Zentralregierung anerkannt worden sind.

Den für dieses Teilgebiet bislang höchsten Verkaufspreis erzielte mit rd. 933.000 US-Dollar die ungebrauchte 9-Fen-Marke mit kopfstehendem 10-Cent-Aufdruck von 1897. Ähnlich teuer war eine weitere Marke von 1897, nämlich eine ungebrauchte 3-Cent Umsatz-Steuermarke mit schwarzem 1-Dollar-Aufdruck, und rd. 444.000 US-Dollar erlöste eine weitere Umsatz-Steuermarke, eine 3-Cent-Marke mit grünem 2-Cent-Aufdruck von 1897 (sog. Red Maiden in the Green Robe). Weitere sechsstellige US-Dollar-Preise erbrachten ein 5-cash-Elefantenessay von 1878, eine „2-Cent-Sun-Yatsen-Marke“ von 1941 mit kopfstehendem Mittelstück gezahlt, ein weiteres kopfstehendes Mittelstück bei der 2-Dollar-Marke des Pekinger Drucks von 1915 sowie das ungebrauchte senkrechte Paar einer 1-Candarin-Marke von 1878 mit ungezähntem Zwischensteg. Fast eine halbe Million US-Dollar erzielte ein Bogen von 25 Exemplaren derselben Marke bei einer Auktion im Januar 2018.

Generell gehören zu den hochbewerteten Markenausgaben des Teilgebiets die Erstausgabe 1978/83 sowie seltene Farben und Höchstwerte der Freimarkenausgaben von 1897 oder die Februarausgabe der Portomarken von 1912. Raritäten sind die gestempelte Lokalausgabe von Shanghai 1865/66 und viele der frühen Republikausgaben von 1912.

Zuschläge: Teilgebiet 1 – China (1878-1949)

1912: Postage Due 1 c. brown and 2 c. brown, each overprinted 'Provisional Neutrality' at Foochow horizontally in red, the two unissued values, fresh and very fine example, with large part original gum. Exceedingly rare and fine, amongst the rarest of all stamps of classic China. Signed Holcombe. Cert. Holcombe (1986), BPA (2015) Gi D177,D178 = £ 44'000.
360. Heinrich Köhler-Auktion (2015)

Zuschlag: EUR 22.000,-


1897, Dowager first printing surcharged with large printing narrow spaced : 30 cents on 24 cds., fresh colour, unused o.g., one perf pulled at bottom, otherwise very fine and fresh; one of the rarest stamps of Imperial China, certificate Havemann BPP (Chan no. 73)
347. Heinrich Köhler-Auktion (2012)

Zuschlag: EUR 30.000,-


1911, Surcharge issue 3 p. on 1 c.- 2 r. on 2 $ cpl., unused with large part original gum, fine and fresh
375. Heinrich Köhler-Auktion (2020)

Zuschlag: EUR 3.000,-