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Samoa

Der unabhängige Staat Samoa ist ein Inselgebiet in Polynesien und umfasst heute den Westteil der Samoainseln, während die östlich gelegenen Inseln Außengebiet der USA sind. In der Mitte des 19. Jahrhunderts, als Europäer die Region verstärkt in den Blick nahmen, gehörten die beiden Teile noch zusammen. Unter den Besuchern waren seinerzeit auch Kaufleute eines Hamburger Handelshauses, die um 1860 in Apia auf der Insel Upolu eine Niederlassung errichteten. Ihr Leiter wurde vom Hamburgischen Senat zum Konsul ernannt. Der wirtschaftliche Erfolg, vor allem mit Kokos- und Baumwoll-Plantagen, zog weitere deutsche Kaufleute in die Region. So lohnte es, bereits im September 1886 in Apia eine „Deutsche Postdampfschiffsagentur“ – zusätzlich zum nationalen Postamt – zu eröffnen.

In anderen Teilen Samoas hatten sich britische und amerikanische Siedler und Händler niedergelassen. Zum Schutz der Interessen ihrer Landsleute entsandten alle drei Mächte Marineeinheiten nach Samoa. Der sich verschärfende Konflikt konnte Ende 1899 durch den Abschluss des „Samoa-Vertrags“ friedlich beigelegt werden, indem sich das Deutsche Reich und die USA die Inselgruppe aufteilten und Großbritannien mit anderen pazifischen Inseln entschädigt wurde.

Damit umfasste die Kolonie „Deutsch-Samoa“ die Inseln Upolu, Savai’i, Apolima und Manono. Mit Hissen der Reichsflagge in Apia auf Upolu am 1.3.1900 wurde Samoa zum „Schutzgebiet“ des Deutschen Reichs. Abgesehen vom Pachtgebiet Kiautschou in China war sie das einzige deutssche Kolonialgebiet im asiatisch-pazifischen Raum, das getrennt von „Deutsch-Neuguinea“ verwaltet wurde. Infrastruktur und Wirtschaft entwickelten sich schnell und insgesamt war das Verhältnis zwischen Kolonialverwaltung und einheimischer Bevölkerung gegenseitig vergleichsweise wohlwollend. Das änderte sich auch nicht durch den offenen Widerstand der Unabhängigkeitsbewegung der Mau 1909, der ohne Blutvergießen beendet werden konnte. So war es der Erste Weltkrieg, der die deutsche Kolonialherrschaft in Samoa am 27.8.1914 de facto beendete, als neuseeländische Truppen Apia besetzten. De iure bestand das Schutzgebiet bis zum Abschluss des Versailler Vertrages 1919 fort.

Südwestlich von Samoa liegt im Südpazifik das Königreich Tonga. Auch dorthin unterhielt das Deutsche Reich Beziehungen, die 1876 mit einem Freundschaftsvertrag besiegelt wurden. Im September 1886 eröffnete in Tongatabu eine deutsche Postdampfer-Agentur ausschließlich für Paketverkehr. Sie wurde jedoch im April 1893 wieder geschlossen. 1899 verzichtete das Deutsche Reich im Samoa-Vertrag auf Besitzansprüche an Tonga zugunsten Großbritanniens.

Sammelgebiet Samoa

Bei Öffnung der Postagentur in Apia kamen zunächst die Reichpostmarken der „Pfennig“-Serie zum Verkauf. Zusammen mit späteren Ausgaben bilden insgesamt 12 Ausgaben die Vorläufer und 6 Marken die Mitläufer des Sammelgebietes. Die ersten eigenen Kolonialmarken erschienen am 17.5.1900; sie trugen den schwarzen Schrägaufdruck „Samoa“. Noch im selben Jahr kam auch die Serie mit Kaiseryacht-Motiven und der Inschrift „Samoa“ und den Portostufen in Pfennigen und Mark heraus. Insgesamt verzeichnet der Michelkatalog 36 Hauptnummern, von denen 4 Ausgaben nur in Berlin am Sammlerschalter erhältlich waren; ferner stammen 13 aus der Zeit der neuseeländischen Besetzung und sind Reichspostmarken, die den schwarzen Aufdruck „G.R.I.“ (Gregorius Rex Imperator) und den britischen Portowert in Pence (d) und Shilling (s) tragen.

Zu den gesuchten Ausgaben des Sammelgebietes gehören die Shillingmarken und die frühen Vorläufer.

Zuschläge: Samoa

"APIA 2.5.88", kleiner EKr., zweimal recht klar auf bedarfsgebrauchter Ganzsachenkarte 10 Pfg. mit Text nach Leipzig mit Ausgabestempel
368. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 1.800,-


1 Shillings a. 1 M., ungebraucht, Pracht, Fotoattest BPA (1948)
368. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 1.300,-


"ALEIPATA 11.6 10", 4 besonders klare Abschläge auf je 2 Stück 5 Pfg. und 10 Pfg. als portogerechte Frankatur auf kleinem R-Brief nach Weimar mit Ankunftsstempel; es sind nur wenige R-Briefe von Aleipata bekannt, sign. Bothe BPP mit Fotoattest, ex Sammlung Rosenhaus
357. Heinrich Köhler-Auktion (2014)

Zuschlag: EUR 2.700,-