Kurland
Kurland ist eine der vier historischen Landschaften im Westteil von Lettland, der von der Ostsee und dem Rigaischen Meerbusen umfasst wird. Hauptstadt der Region war bis 1919 Jelgava (Mitau); große Städte waren Libau und Windau. Im Ersten Weltkrieg wurde Kurland 1915 von deutschen Truppen besetzt und fiel danach an die erste Republik Lettland. Im Zweiten Weltkrieg war es zunächst die Rote Armee, die Kurland im Juni 1940 einnahm, 1941 gefolgt von deutschen Wehrmachtstruppen. In mehreren Schlachten eroberte die Sowjetarmee die Region vollständig erst zum Kriegsende 1945 zurück und gliederte sie nach dem Zweiten Weltkrieg innerhalb der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik in die UdSSR ein. Seit Mai 1990 ist sie Teil des unabhängigen Lettland.
Sammelgebiet Kurland
Kurland unterstand dem Reichskommissariat Ostland. Dementsprechend wurden nach seiner Besetzung Ostland-Briefmarken verwendet. Ab Oktober 1944 war Kurland jedoch durch die Rote Armee von jeder Landverbindung abgeschnitten. So sah man sich für den zivilen Postverkehr gezwungen, vorhandene Briefmarkenbestände der Feldpostleitstelle in Libau mit Aufdruck zu verwenden. Noch zum 20.4.1945 erschien eine Serie von 5 Marken mit dem schwarzen Aufdruck „Kurland“ und der neuen Wertangabe, während die alte überdruckt war. Wegen relativ kleiner Auflagen ist die Serie postfrisch und gestempelt vergleichsweise selten. Aufdruck und Stempel bedürfen jedoch der Bestätigung der Echtheit durch einen ausgewiesenen Prüfer.
Zuschläge: Kurland
12 auf (-) braun-rot im Viererblock mit doppeltem Aufdruck, einer davon diagonal laufend, leichter Abklatsch rückseitig, postfrisch, tadellos, seltene Einheit
376. Heinrich Köhler-Auktion (2021)
Zuschlag: EUR 480,-
1945, 6 auf 5-20 Pfg., je im waagerechten Viererstreifen von den Aufdruckfeldern 15-18, dabei die Aufdruckfehler III, IV und II, postfrisch, tadellos, Fotoattest Brunel (2017)
366. Heinrich Köhler-Auktion (2018)
Zuschlag: EUR 420,-
6 auf 10 Pfg. und 6 auf 20 Pfg. je im 50er-Bogen aus der rechten unteren Bogenecke mit allen Aufdruckfehlern, postfrisch, obere linke Marke stumpfe Zähnung, sonst gute Erhaltung
349. Heinrich Köhler-Auktion (2012)
Zuschlag: EUR 320,-