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Kurfürstentum Sachsen

Die erste sächsische Briefmarke erschien am 1. Juli 1850

Das aus dem Kurfürstentum Sachsen hervorgegangene Königreich bestand von 1806 bis 1918. Seit 1867 war es Mitglied des Norddeutschen Bundes und von 1871 bis 1918 ein bedeutender Staat des Deutschen Reiches. Obwohl Sachsen mit den Beschlüssen des Wiener Kongresses 1815 mehr als die Hälfte seines Territoriums verloren hatte, erlebte es einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Sachsen wurde zur ersten wirklichen Industrieregion Deutschlands.

Der Sachsen-Dreier nach dem Vorbild der bayerischen Ziffernmarken

Erst acht Monate nach dem bayerischen Schwarzen Einser, am 1.  Juli  1850, gab Sachsen seine erste Briefmarke aus: den roten Sachsen-Dreier. Dieser war als Drucksachen-Porto vorgesehen und folgte dem Vorbild der bayerischen Ziffernmarken von 1849. Mit der nur provisorischen sächsischen Marke wollte man unmittelbar mit dem Inkrafttreten des Gründungsvertrages des DÖPV eine Franco-Marke zur Vorausfrankierung bereithalten. Damit war Sachsen viereinhalb Monate schneller als der politische Rivale Preußen. Das Königreich Preußen bildete auf seinen ersten Postwertzeichen den Monarchen ab, was einen Machtanspruch in Deutschland suggerierte. Sachsen reagierte und zeigte ab Mitte 1851 das sächsische Wappen und den sächsischen König Friedrich August II. auf seinen Franco-Marken.

Die eigene Posthoheit endete am 31.12.1867 mit dem Übergang der sächsischen Post in den Norddeutschen Postbezirk.

Zuschläge: Kurfürstentum Sachsen

3 Pfennige braunrot im 4er-Block der Platte I, Felder 9-10, 14-15, phantastisch frische Farbe und allseits voll- bis überrandig, rechts mit 7,5 mm Bogenrand, ungebraucht mit frischem Originalgummi mit leichten Falzspuren bzw. -resten. Es handelt sich hier um eine der größten und prominentesten Altdeutschland-Seltenheiten; neben dem legendären Ferrari-Bogen und dem im Postmuseum befindlichen 6er-Block ist nur ein weiterer ungebrauchter 4er-Block dieser Marke (ex Boker) bekannt; ein Spitzenstück der klassischen Philatelie in absolut phantastischer Erhaltung, Fotoatteste Georg Bühler (1967) und Rismondo BPP Provenienz: Alfred Caspary (1956) Josiah K. Lilly (1967)
338. Heinrich Köhler-Auktion (2009)

Zuschlag: EUR 82.000,-


JAPAN: 1863/67, Wappen 2 Neugroschen blau, 5 Einzelwerte mit DKr. "DRESDEN 15 I 67" auf kleinem Briefkuvert über Frankreich und weiter mit französischer Post nach Yokohama mit Teil des Ankunftsstempels (ein Teil der Rückklappe fehlt). Das Porto setzt sich zusammen aus 3 Neugroschen Postvereinsgebühr, 2,8 Neugroschen französischem Transit und 4,2 Neugroschen Seepostporto bis zum Bestimmungsort. Japan stellt für alle altdeutschen Staaten sicherlich eine der seltensten und exotischsten Destinationen dar. Es handelt sich hier um den einzig bekannten Brief von Sachsen nach Japan und einer der wertvollsten Auslandsbriefe der altdeutschen Staaten überhaupt, Fotoattest Rismondo BPP
354. Heinrich Köhler-Auktion (2013)

Zuschlag: EUR 38.000,-


3 Pfennige rot, 2 Einzelwerte von Platte III, Typen 6 bzw. 9, beide breitrandig mit erkennbarem bayerischen Liniensystem, mit blauem Einkreisstempel "STADTPOST 10.OCT. 11-12" auf kleinem Ortsbrief. Die rechte Marke weist zusätzliche schwarze Stempelspuren auf, wurde also hier höchstwahrscheinlich zum Schaden der Post nochmals verwendet. Beide Marken in einwandfreier Erhaltung, das Briefpapier ist in der Faltung teils gebrochen und auch gestützt. Es sind nur ganz wenige Stadtpost-Briefe mit der Nummer 1 bekannt. Dies ist der einzige mit dem blauen Stadtpoststempel von Leipzig und eine der großen Seltenheiten der Sachsen-Philatelie, Fotoattest Rismondo BPP Provenienz: 37. Köhler-Auktion (1925) 64. Ebel-Auktion (1964)
344. Heinrich Köhler-Auktion (2011)

Zuschlag: EUR 28.000,-