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Königreich Württemberg

Die ersten württembergischen Briefmarken erschienen am 15. Oktober 1851

1806 wurde Württemberg unter Kurfürst Friedrich I. zum Königreich erhoben. Ihm und seinem Nachfolger gelang die Modernisierung des Staates in vielen Bereichen. Kurfürst Karl I. war Anhänger eines gemeinsamen Nationalstaates. Eine Vision, die mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 Wirklichkeit wurde. Parallel dazu besann man sich in Württemberg auf eine starke regionale Identität und vorbildliche demokratische Bürgerrechte. Der Bevölkerung im landwirtschaftlich geprägten Königreich ging es wirtschaftlich zur Mitte des 19. Jahrhunderts allerdings schlecht, so dass viele Bürger nach Übersee auswanderten.

Mitgliedschaft im DÖPV auf Briefmarken sichtbar

Gut fünf Monate später als sein Nachbar Baden, am 15. Oktober 1851, brachte das Königreich Württemberg eigene Briefmarken heraus. Unter den fünf Marken in Kreuzer-Währung war bereits eine 18 Kreuzer-Marke, die darauf verwies, dass die Postverwaltung mit einem erheblichen grenzüberschreitenden Briefverkehr rechnete. Die Inschrift „Deutsch-Österr. Postverein“ auf den ersten Marken weist auf die frühe Mitgliedschaft im DÖPV hin.

Nach seinem Beitritt zum Deutschen Reich 1871 unterhielt Württemberg weiterhin einen eigenständigen Post- und Telegrafendienst und gab bis zum 1. April 1902 eigene Briefmarken heraus. Dienstmarken für behördliche Postsendungen Württembergs erschienen noch bis 1920, da die Posthoheit weiter bestand. Erst danach übernahm die Deutsche Reichspost Aufgaben der württembergischen Post.

Zuschläge: Königreich Württemberg

1 Kreuzer schwarz auf altelfenbein, 6 Kreuzer schwarz auf blaugrün und waagerechtes Paar 18 Kreuzer schwarz auf bläulichviolett (Typen II+I), letzteres rechts etwas angeschnitten, sonst alle voll- bis breitrandig, mit sauber aufgesetztem Kreisstempel "LANGENBURG 27 12 56" auf kleinem Briefkuvert über Baden, Frankreich und England in die USA mit vorderseitigem "T.F." (Transit Francais) und Anlandestempel "BOSTON BR. PKT. 5/JAN 21". Ein attraktiver Transatlantik-Brief mit seltenem Leitweg (mit Abstand spätester registrierter Brief für diese Route) in insgesamt sehr schöner und frischer Erhaltung. Fotoattest Heinrich BPP (2019) (Mi.-Nr. 1c, 3b, 5)
374. Heinrich Köhler-Auktion (2020)

Zuschlag: EUR 10.000,-


SCHWEIZ: 1851, 3 Kreuzer auf gelb und 2 Einzelwerte 6 Kreuzer auf blaugrün, alle voll- bis breitrandig, treppenförmig geklebt mit Kr. "MARK GRÖNINGEN 26/8 56" auf kleinem Briefkuvert über Baden nach Trouville, gerichtet an Friedrich Schott von Schottenstein, Sekretär beim Außenminister des Königs von Württemberg; die Frankatur war wohl zur Randkontrolle teilweise abgelöst, jedoch sonst tadellos erhalten; ein attraktiver und nicht häufiger Auslandsbrief mit 6 Kreuzer Vereinsporto und 9 Kreuzer ausgewiesenem Weiterfranko, Qualitäts-Prüfungsbefund Maria Brettl
356. Heinrich Köhler-Auktion (2013)

Zuschlag: EUR 400,-


9 Kreuzer rötlichbraun und 18 Kreuzer orange in Mischfrankatur mit 1865, durchstochene Ausgabe 6 Kreuzer blau mit sauber auf- und nebengesetztem Kreisstempel "STUTTGART 19 MAR. 1866" auf kleinem Briefkuvert über die badische Bahnpost und Frankreich nach New York mit ausgewiesenem Weiterfranko von 30 Kreuzern, portogerecht frankiert nach dem Tarif vom 1.7.1857. Die 18 Kreuzer mit kleinen Korrekturen, sonst einwandfrei. Eine attraktive und seltene Farbfrankatur. Signiert Thoma BPP und Fotoattest Heinrich BPP (2019)
372. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 4.400,-