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Großherzogtum Oldenburg

Die ersten oldenburgischen Briefmarken erschienen am 5. Januar 1852

1815 wurde Oldenburg zum Großherzogtum erhoben.  Im Zuge der Deutschen Revolution trat im Februar 1849 die erste Oldenburgische Verfassung in Kraft, die aber schon 1852 wieder revidiert wurde. 1854 trat Oldenburg dem Deutschen Zollverein, 1867 dem Norddeutschen Bund und 1871 dem Deutschen Reich bei. Während des Preußisch-Österreichischen Krieges 1866 kämpften oldenburgische Truppen auf der Seite Preußens gegen  Österreich.

Mitte des 19. Jahrhunderts verzeichnete Oldenburg umfangreiche Auswanderungen nach Übersee. Die verarmte Landbevölkerung orientierte sich in die benachbarten Städte Bremen, Hamburg und Lübeck. Später brachten Handel und Industrialisierung, hauptsächlich im Schiffbau, Oldenburg einigen Wohlstand.

Marken mit verschiedenen Währungen

Anfang 1852 trat Oldenburg dem DÖPV bei. Die eigene Posthoheit endete im Jahr 1867. Mit dem Beitritt zum Norddeutschen Bund galten in Oldenburg ab 1. Januar 1868 die Briefmarken des Norddeutschen Postbezirks.

Wie das Königreich Hannover hatte auch das relativ kleine Oldenburg mit dem Währungsdurcheinander zu kämpfen. Das Großherzogtum gab ab dem 5. Januar 1852 Briefmarken in Thalern, Grote und Silbergroschen heraus. Die 1855 nachfolgende Briefmarke für den Versand von Drucksachen weist Wertangaben in Silbergroschen und Scharen auf. Diese Währungsvielfalt erschwerte den grenzüberschreitenden Nachrichten- und Warenaustausch mit den anderen deutschen Staaten.

Zuschläge: Großherzogtum Oldenburg

1859, Staatswappen auf farbigem Papier: 1/3 Groschen schwarz auf grün, der berühmte 12er-Block in wundervoller frischer und tiefer Farbe, wie gestern gedruckt, allseits breit gerandet, ungebraucht mit frisch erhaltenem Originalgummi. Die beiden rechten Ecken der Einheit mit kleinen Knitterspuren, dabei die untere kaum eine Erwähnung wert. Rückseitig am linken Rand kleine gummifreie Stelle mit minimaler winziger Papieraufrauhung, sonst in völlig tadelloser und unglaublich frischer Erhaltung. Von der gesamten 2. Ausgabe Oldenburgs sind an Einheiten in ungebrauchter Erhaltung nur noch ein 4er-Block der 1/3 Groschen und einige Paare bekannt. Dieser einmalige Block zählt zu den größten Seltenheiten der Weltphilatelie; Die berühmten Vorbesitzer Arthur Hind und Maurice Burrus bezeichneten das Stück übereinstimmend als das hochwertigste Stück ihrer großartigen Sammlungen. Provenienz: Arthur Hind (1934), Maurice Burrus (1964), Tomasini (145. E. Mohrmann-Auktion, 1976), John Boker jr. (1987)
370. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 320.000,-


1852, 1/15 Thaler schwarz auf mattbräunlichrot im waagerechten 4er-Streifen, farbfrisch und allseits breitrandig, vom rechten Bogenrand stammend, mit sauber paarweise auf- und nebengesetztem blauen Rahmenstempel "HEPPENS 30/12" auf eingeschriebener Briefhülle der 2. Gewichtsstufe nach Hannover, portogerecht frankiert mit 6 Silbergroschen Vereinsporto und 2 Silbergroschen Rekommandationsgebühr. Der Brief ist leicht gereinigt, die Faltungen rückseitig mit alten Falzen gestützt; die Frankatur klebt original und ist tadellos. Größte bekannte Einheit dieser Marke auf Brief und eine der großen Briefseltenheiten Oldenburgs. Signiert Friedl, Wien Provenienz: 7. Kurt Maier-Auktion, Sammlung Rothschild (Harmer's, 1939), Alfred Caspary (H.R. Harmer 1956), John Boker jr. (1986)
375. Heinrich Köhler-Auktion (2020)

Zuschlag: EUR 75.000,-


1859, 1 Groschen auf blau im waagerechten Paar, besonders schöne tiefe Farbe und allseits voll- bis breitrandig, ungebraucht mit Originalgummi; schöne frische und tadellose Erhaltung. Größte bekannte ungebrauchte Einheit dieser Marke; die Köhler-Kartei hat nur ein weiteres ungebrauchtes Paar registriert. Signiert Kauert BPP und Fotoattest Stegmüller BPP (2019)
370. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 14.000,-