Generalgouvernement
Beim Ostfeldzug der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wurden Gebiete wie Danzig, Oberschlesien, Wartheland oder Zichenau unmittelbar ins Deutsche Reich eingegliedert. Auch weitere Gebiete Polens wurden militärisch besetzt und dann seit dem 12.10.1939 als „Generalgouvernement“ eigenständig verwaltet. Es umfasste die vier Distrikte Krakau, Radom, Warschau und Lublin, ab dem 1.8.1941 auch noch Lemberg. Den deutschen Besatzern diente die Region im Wesentlichen zur Bereitstellung von Arbeitskräften, Rohstoffen und wirtschaftlichen Gütern. Die polnische Währung Zloty / Groschen wurde im Generalgouvernement beibehalten. Bereits im Frühjahr 1944 erreichte die Rote Armee die Ostgrenze des Gebietes. Im Juli wurden Lublin und Lemberg eingenommen, Mitte Januar 1945 schließlich das gesamte Generalgouvernement.
Sammelgebiet Generalgouvernement
Der Post- und Fernmeldeverkehr wurde durch die „Deutsche Post Osten“ verwaltet. Deren Zentrale befand sich in Krakau; ihr unterstanden die Distriktpostverwaltungen und diesen wiederum die einzelnen Postämter. Zunächst wurden die Hindenburg-Marken des Deutschen Reiches mit dem dreizeiligen Aufdruck „Deutsche / Post / Osten“ und polnischer Währung verwendet. Im Frühjahr 1940 kamen dann polnische Marken mit dem Aufdruck „Generalgouvernement“ und geänderten Währungsbeträgen in Umlauf. Ab August 1940 wurden Marken mit Bauwerke-Motiven und als Inschrift „Generalgouvernement“ und Portotarif ausgegeben. Insgesamt erschienen bis Herbst 1944 nach Michelkatalog-Hauptnummern 125 Frei- und Sondermarken, drei nicht mehr ausgegebene Marken sowie 40 Dienst- und Zustellungsmarken. Bei den Frei- und Sondermarken sowie den nicht verausgabten Marken sind zahlreiche Probedrucke, Farbproben und Essays katalogisiert. Ferner sind als Lokalausgaben von Warschau sind 4 Marken bekannt.
Gesucht sind Briefe mit den anfänglich verwendeten Hindenburg-Marken ohne Aufdruck; diese Verwendung – auch als Mischfrankatur mit polnischen Marken- wurde bis Herbst 1940 von der Postverwaltung geduldet. Zu den Raritäten zählen die in Bogenlücken eingefügten Einzelmarken mit kopfstehendem Aufdruck (ex Mi.Nr. 14-39), ferner einige postfrische ungezähnte Marken (Mi.Nr. 63-65, 89-91), die Serie der nicht-ausgegebenen Marken (Mi.Nr. I-III) sowie schließlich einige der Probedrucke, Farbproben und Essays.
Zuschläge: Generalgouvernement
Unverausgabte Land und Leute 6-40 Gr., postfrisch, tadellos, unsigniert mit Fotoattest Jungjohann BPP (2000)
371. Heinrich Köhler-Auktion (2019)
Zuschlag: EUR 500,-
10 Pfg. dunkelbläulichgrün auf weißem Kartonpapier ohne Gummi, tadellos, sign. E.Krawczyk
371. Heinrich Köhler-Auktion (2019)
Zuschlag: EUR 300,-
Britische Fälschungen für das Generalgouvernement: 1943, Frank-Marke 20 Groschen, zwei Werte mit Zufrankatur mit Stempel "WARSCHAU C2 11.6.43" auf Briefkuvert nach Breslau, in tadelloser Erhaltung, nur wenige Briefe entgngen nach deren Endtdeckung der Vernichtung, dies ist der bisher einzig bekannte Brief mit 2 Frank-Marken, ausführliches Fotoattest Pfeiffer BPP (2017)
364. Heinrich Köhler- Auktion (2017)
Zuschlag: EUR 12.000,-