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Fürstentum Thurn und Taxis

Die ersten Thurn & Taxis’schen Briefmarken erschienen am 1. Januar 1852

Seit Ende des 15. Jahrhunderts besaß das Haus Thurn & Taxis  das vererbliche Postmonopol im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Bereits im Jahre 1490 installierte die Thurn & Taxis’sche Postorganisation eine geschlossene Postroute von Innsbruck nach Mechelen. Es betrieb 1816 als Privatunternehmen die Post für fast zwei Dutzend Altdeutsche Staaten bzw. Gebiete.

Einflussreich mit Postverwaltungen in vielen Altdeutschen  Staaten

Die Entwicklung des Postwesens in Deutschland und Europa war über 500 Jahre untrennbar mit dem Haus Thurn & Taxis verbunden. Mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation am 6. August 1806 erlosch das Postprivileg. In vielen der Altdeutschen Staaten entstanden Postverwaltungen. Thurn & Taxis gelang es jedoch, Lehensposten bis zum Ende des Deutschen Bundes 1866 zu erhalten, insbesondere für kleine und kleinste Staaten.

Thurn & Taxis’sche Post als länderübergreifende Postorganisation

Lange Zeit stellte der selbstständige Postdienst des Hauses Thurn & Taxis die einzige länderübergreifende Postorganisation in Deutschland dar. Erst als der politische Druck zu groß wurde, übernahm die Preußische Post am 1. Juli 1867 gegen eine Zwangsentschädigung von 3 Millionen Thalern die private Thurn & Taxis-Post in diversen Staaten und Freien Reichsstädten, unter anderem in Frankfurt am Main.

Thurn & Taxis gab am 1. Januar 1852 eigene Briefmarken heraus, sowohl in Kreuzer als auch in Silbergroschen, entsprechend der Zahlungsmittel in den verschiedenen Lehensposten.

Außerdem unterhielt das private Postunternehmen bis 1867 selbstständige Postämter in den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck.

Vor allem die kleinen deutschen Staaten und Fürstentümer, wirtschaftlich schwach und oft nur mit geringer Bevölkerungszahl, schlossen sich mit Lehensverträgen der Thurn & Taxis’schen Post an, um so Anschluss an das übrige Deutschland, Europa und Übersee zu erhalten. Briefe der Thurn & Taxis’schen Post bilden die Vielfalt der deutschen Kleinstaaten im 19. Jahrhundert exemplarisch ab.

Zuschläge: Fürstentum Thurn und Taxis

1859, 10 Silbergroschen orange, waagerechter 4er-Streifen und Einzelmarke zusammen mit 5 Silbergroschen braunpurpur, alle recht farbfrisch und im üblichem Taxis-Schnitt, der Streifen mit schmalem rechten Bogenrand, die einzelne 10 Silbergroschen mit Teilen von 4 Nachbarmarken, mit üblich etwas schwerem Nummernstempel "300" von Hamburg auf Briefkuvert der 3. Gewichtsstufe mit vorgedruckter Adresse über Frankreich und die Overlandmail nach Yokohama, Japan. 3 Werte mit kleinen Randspalten, der Umschlag vor allem im Bereich der Ränder restauriert. Ein attraktiver und seltener Brief mit einer spektakulären Großfrankatur der beiden Höchstwerte der Silbergroschenausgabe. Briefe der Altdeutschen Staaten nach Japan sind sehr selten, von Taxis sind bisher 10 Stück registriert, wobei der hier angebotene die höchste und spektakulärste Frankatur zeigt. Darüberhinaus wir haben von ganz Thurn und Taxis keine höhere Frankatur registriert. Fotoattest Sommer BPP (1987) und Sem BPP (2017) Provenienz: 28. Köhler-Auktion (1923) 22. Hess-Auktion (1927) 118. Grobe-Auktion (1960)
370. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 34.000,-


1 Silbergroschen schwarz auf blau, schöne tiefe frische Farbe und voll- bis breitrandig mit Teilen der Nachbarmarken rechts und unten, mit sauber auf- und zusätzlich nebengesetztem roten Einkreisstempel "NENNDORF 3 3 1852" auf Briefhülle nach Hildesheim. Ein außerordentlich attraktives und seltenes Stück. Signiert Friedl und Fotoattest Sem BPP (2018)
370. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 8.000,-


6 Kreuzer schwarz auf mattrötlichkarmin in Type I A, waagerechter 3er-Streifen aus der linken unteren Bogenecke, sehr schön farbfrisch und voll- bis breitrandig mit ca. 12 mm Bogenrändern unten und links, ungebraucht mit Originalgummi. Eine außerordentlich seltene und attraktive Einheit in tadelloser Erhaltung. Der 6 Kreuzer-Wert der ersten Ausgabe ist schon als ungebrauchte Einzelmarke sehr selten, als größere Einheiten haben wir nur zwei fehlerhafte 4er-Blocks sowie den einmaligen 6er-Block aus der Boker-Sammlung registriert. In dieser Erhaltung ein einmaliges Liebhaberstück. Fotoattest Sem BPP (2018) Provenienz: John Boker jr. (1988)
370. Heinrich Köhler-Auktion (2019)

Zuschlag: EUR 16.000,-