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Estland

Das unabhängige Estland wurde im Juni 1940 von Truppen der Sowjetunion besetzt. Der Zweite Weltkrieg erreichte das Land im Juli 1941, als die deutsche Wehrmacht die Grenze Estlands überschritt. Bis Ende August drängte sie – zusammen mit estnischen Partisanen – die sowjetischen Truppen aus dem Land. Entgegen der Erwartung vieler Esten kam die Wehrmacht aber nicht als Befreier, sondern ersetzte die Rote Armee als Besatzungsmacht, allerdings mit einer nationalen Marionettenregierung. Zudem war die Region kein Frontgebiet und blieb – mit Ausnahme von Partisanenkämpfen – von Kampfhandlungen verschont. Trotzdem erlitt das Land, gemessen an seiner Bevölkerungszahl, in der Kriegs- und Besatzungszeit schwere Verluste. In den Sommermonaten 1944 kehrten die Sowjettruppen zurück, die Wehrmacht verließ das Gebiet in der ersten Oktoberhälfte, und Estland blieb Sowjetrepublik bis 1991.

Sammelgebiet Estland

Die deutsche Militärverwaltung übertrug der früheren estnischen Landespost die Zuständigkeit für den Postverkehr. Zunächst waren die Hindenburg- und Hitler-Dauerserien der Reichspost ohne Aufdruck frankaturgültig; insofern mussten die deutschen Portotarife auf die Landeswährung, die sowjetischen Rubel (R) und Kopeken (K), umgerechnet werden. Zum 7.8.1941 erschien dann die erste Serie von 3 Marken der estnischen Landespost. Als Motiv waren Ziffern zwischen einem Hakenkreuz und dem estnischen Wappen gewählt worden. Im September folgte dann eine Serie „Wiederaufbau Estlands“. Insgesamt sind im Michelkatalog als Hauptnummern 9 allgemeine Markenausgaben und darüber hinaus 94 „amtliche“ Lokalausgaben aus 5 Orten erfasst. Alle Lokalausgaben tragen den zweizeiligen Aufdruck „Esti Post“, und viele von ihnen sind teure Raritäten. Bei diesen Marken bedarf es der Bestätigung eines ausgewiesenen Prüfers, dass Aufdruck und Abstempelung echt sind bzw. das Gummi original ist.

Zuschläge: Estland

1941, Wappenschild 30 K. geschnitten, Type II mit Abart „Farbe Violettultramarin fehlend“ im waagerechten Randpaar mit Normalmarke, postfrisch
377. Heinrich Köhler-Auktion (2021)

Zuschlag: EUR 1.100,-


50 K. braun, postfrisch, selten, tadellos, sign. und Fototattest Löbbering BPP (2013)
375. Heinrich Köhler-Auktion (2020)

Zuschlag: EUR 800,-


1. Jahrestag der Karelo-Finnischen SSR 30 und 45 K. und Kirgisische SSR 15 K. mit Stempel "ELVA B -9 VIII 41" auf beschriftetem Umschlag an den ortsansässigen Philatelisten A. Lassur, der Umschlag mit einigen leichten dünnen Stellen die Marken selber in einwandfreier Erhaltung. Die 30 K. Marke ist bisher das erste und einzige bekannte Exemplar, der Eichenthal-Katalog von 1962 listet das Prüfstück unter Nr. 64, Hurt/Oaste unter Nr. 84, von Michelnummer 15 ist dies erst das 3. bekannte Exemplar und Michelnummer 41 ist bisher lediglich in 5 Exemplaren bekannt, wobei dieses Stück das erste auf komplettem Umschlag ist, u.a. sign. Vaher sowie Puloaas und Fotoattest Löbbering BPP - eine der ganz großen Seltenheiten!
341.Heinrich Köhler-Auktion (2010)

Zuschlag: EUR 15.500,-