Teilgebiet 5 – Hongkong
Die Region Hongkong hat politisch verschiedene Zugehörigkeitsphasen durchlaufen, was sich selbstverständlich auch philatelistisch stark niedergeschlagen hat. Die ersten Briefmarken des Teilgebietes stammen aus einer Zeit, als Hongkong Kronkolonie und Pachtgebiet Großbritanniens war. Eine Serie von 7 Marken erschien am 8.12.1862 mit dem seinerzeit üblichen Motiv der britischen Monarchin Viktoria, jedoch mit der Inschrift „Hongkong“. Diese Ausgabepolitik wurde beibehalten, so dass im Januar 1903 das Bildmotiv König Edward VII und 1912 König George V wurden. Die Zugehörigkeit Hongkongs änderte sich dann im Dezember desselben Jahres durch die Besetzung durch japanische Truppen. Bis zum Ende der Besatzungszeit im August 1945 Marken aus Japan wurden Marken aus Japan verwendet. Das Gebiet fiel nach dem Zweiten Weltkrieg an Großbritannien zurück, wobei die britische Postverwaltung die Ausgabenpolitik nach und nach an die Lokalverwaltung delegierte. Diese behielt ihre Zuständigkeit auch nach dem 30.6.1997 bis heute bei, als Hongkong vertragsgemäß den Status einer Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China erlangte. Allerdings trugen die Marken nunmehr die Inschrift „Hongkong, China“, und der Einfluss der Regierung in Peking nahm auch im Bereich der Ausgabepolitik unverkennbar zu.
Insgesamt verzeichnen internationale Kataloge für Hongkong bis Frühjahr 2021 über 2.400 Ausgaben an Frei- und Sondermarken, fast 390 Blockausgaben und ferner Automatenmarken (seit 1986), Portomarken (seit 1924) sowie Stempelmarken (seit 1874). Hinzu kommen drei Markenausgaben mit japanischen Motiven während der Japanischen Besetzung.
Zu diesem Sammel-Teilgebiet zu zählen sind schließlich noch Markenausgaben der Britischen Post in China und zwar 16 im Jahr 1917 und 11 weitere 1922, weil hier Hongkong-Marken mit einem „China“-Aufdruck Verwendung fanden. Das letzte britische Postamt in China wurde Anfang Oktober 1930 geschlossen.
Bislang teuerstes Stück dieses Teilgebietes war mit einem Preis von rd. 820.000 US-Dollar ein ungebrauchter Vierer-Randblock der 96-Cent-Victoria-Marke von 1864 in der Fehlfarbe Olivgrün sowie zwei weiteren Abweichungen. Viele der Markenausgaben bis 1912 sind hochpreisig, ganz besonders ungebraucht. Sehr teuer sind einige Besonderheiten wie seltene Zähnungen, Farben oder Aufdrucke. Bei einigen Hongkong-Marken besteht ein erhebliches Fälschungsrisiko, zumal sich auch renommierte Fälscher wie die Gebr. Spiro diesem Sammelgebiet zugewandt haben.